Flut - Juli 2021
Eine Katastrophe im Herzen von Europa
AUSSTELLUNG IM EU-PARLAMENT - BRÜSSEL
14. bis 17. Oktober 2025
Multimediale Beiträge
Die Flutkatastrophe vom Juli 2021 hat tiefe Spuren hinterlassen – in Landschaften, in Häusern, in Menschen. Viele dieser Eindrücke wurden nicht nur aufgeschrieben, sondern auch gefilmt, vertont und dokumentiert.
In diesem Bereich finden Sie eine Auswahl an Filmen, Dokumentationen, Podcasts und Videoformaten, die sich mit der Flut, ihren Folgen und den Geschichten der Betroffenen und Helfenden beschäftigen.
Ob persönliche Erzählungen, journalistische Reportagen oder künstlerische Arbeiten – jede Stimme zählt.
Diese multimedialen Beiträge helfen, zu erinnern, zu verstehen und sichtbar zu machen, was Worte allein oft nicht greifen können.
Sehen. Hören. Nachspüren.
Das Erlebte in Bild und Ton.
PODCAST
DIE FLUT
Warum musste Johanna sterben
„Sie hatte Pläne. Sie hatte Träume. Und plötzlich war einfach alles vorbei.“
Am Abend des 14. Juli 2021 ahnte niemand, was die Nacht bringen würde. Die Wassermassen kamen schnell, unaufhaltsam – und mit ihnen das Unfassbare. Johanna Orth, eine lebensfrohe junge Frau, kam während der Flutkatastrophe in der Ahr-Region ums Leben. Sie wurde Opfer einer Tragödie, die vermeidbar gewesen wäre.
Der Podcast „Warum musste Johanna sterben?“ geht den drängenden Fragen auf den Grund:
Wie konnte das passieren? Wer trägt Verantwortung? Und was bleibt zurück – für die Angehörigen, für die Gesellschaft, für uns alle?
In einfühlsamen Gesprächen mit Johannas Familie, engen Freunden, Augenzeugen, Helfenden und Fachleuten entsteht ein eindrucksvolles Bild – nicht nur von einem geliebten Menschen, sondern auch von politischen und systemischen Versäumnissen, die bis heute Wut und Fassungslosigkeit hinterlassen.
Es ist eine Geschichte über Verlust, Ohnmacht und Gerechtigkeit.
Aber auch über Mut, Aufarbeitung und die Hoffnung, dass aus Erinnerung Verantwortung wächst.
Ein Podcast, der tief berührt – und nicht vergessen lässt.
Digitale Ausstellung
So was haben wir noch nicht erlebt!
Die Flutkatastrophe 2021 in Euskirchen.
Digitale Ausstellung und Forschungsprojekt
Die Flutkatastrophe vom 14. Juli 2021 hat das Leben der Menschen in den Städten und Dörfern des Kreises Euskirchen verändert. Das Stadtmuseum Euskirchen und das LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte haben unmittelbar nach der Katastrophe begonnen, das Ereignis und seine Folgen zu dokumentieren und zu erforschen. Der Schwerpunkt lag dabei auf der Euskirchener Innenstadt und dem Ortsteil Schweinheim.
Die digitale Ausstellung zeigt das erhobene Datenmaterial, das aus Zeitzeugenberichten, Fotos, Tondokumenten und Videos besteht. Entstanden ist eine Ausstellung bzw. multimediale Präsentation, die ein besonderes Ereignis der Stadtgeschichte festhält und für die Nachwelt bewahrt. Zudem sind die Erzählungen und Bilder die Grundlage für ein kulturanthropologisches Forschungsprojekt, das den Fragen nachgeht: Wie haben die Betroffenen die Flut 2021 erlebt und wie sind sie mit dieser Naturkatastrophe umgegangen? Wie wirkt sich ein solches Ereignis auf den Alltag der Menschen und die soziale Gemeinschaft aus?Die Ausstellung kann sowohl am eigenen Smartphone, Tablet oder PC besucht werden, wobei der Besuch an PC und Tablet empfohlen wird. Zudem steht im Stadtmuseum Euskirchen eine Medienstation zur Verfügung.
Dokumentar-Film
Après la pluie
Nach dem Regen
Ein Dokumentarfilm von Quentin Noirfalisse und Jérémy Parotte zur Hochwasserkatastrophe vom Juli 2021 in unserer Region.
Zwei Regisseure aus Verviers, Quentin Noirfalisse und Jérémy Parotte, beobachteten staunend die größte Umweltkatastrophe, die Belgien und insbesondere ihre Heimatstadt traf. Schnell zückten sie ihre Kameras, um die Protagonisten zu begleiten, die nach dem Regen ihre Lehren ziehen wollen…
Sie erzählen eine Geschichte von Überschwemmungen. Eine Geschichte der Krise. Eine Geschichte, die manche hinter sich lassen wollen, während andere Erde und Menschen auf die nächste Katastrophe vorbereiten. Im Juli 2021 verwüsteten Überschwemmungen das Wesertal. 39 Tote und die Erkenntnis: Wir müssen nicht nur wiederaufbauen, sondern auch besser bauen. Doch in einer Region, in der wir nicht sehr wohlhabend sind, ist der Wiederaufbau eine Herausforderung. Maria, Madeline, Paola, Audrey und LGH nehmen uns mit auf dieses komplexe und entscheidende Abenteuer.
Indem die beiden Regisseure diesen Akteuren vor Ort eine Stimme geben, bieten sie uns die Möglichkeit, über die Ursachen der Katastrophe nachzudenken. Die Landnutzung rund um einen noch wild gebliebenen Fluss, die urbane Entwicklung des Tals, die Armut der schwächsten Viertel: All dies sind Fragen, die heute gestellt werden müssen, um eine erneute Höllenfahrt zu vermeiden.
Film
Ahrtal 14.07.2021
Margarete Gebauer
Ausstellung
Flutgeschichten
Interaktive Flutausstellung

WAS IST FLUTGESCHICHTEN?
Flutgeschichten ist eine interaktive Kunstausstellung über die Hochwasserkatastrophe 2021 in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz.
Die Ausstellung war im Jahr 2022 in den betroffenen Bundesländern und weiteren Regionen in Deutschland sowie online zu sehen. Ziel der Ausstellung ist es die verschiedenen persönlichen Geschichten und Schicksale der betroffenen Menschen künstlerisch darzustellen, um die Rehabilitation und den Wiederaufbau zu dokumentieren, sowie die nationale Solidarität zu fördern. Mit Hilfe eines kunsttherapeutischen Ansatzes möchte die Ausstellung bei der Verarbeitung der traumatischen Erlebnisse helfen und gleichzeitig über die immense Solidarität der lokalen betroffenen und nationalen Bevölkerung berichten.
Podcast
Die Flut
– und was sie mit uns gemacht hat.
Tanja Wodok

Ehrlich. Erschütternd. Verbunden.
Die Flutnacht – eine persönliche Geschichte.
In dieser Folge von panik_frei spreche ich zum ersten Mal offen darüber, wie ich die Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 erlebt habe – und was sie mit uns gemacht hat. Es geht um Angst, Ohnmacht, Überforderung – und um die Frage, wie wir nach so etwas weitermachen.
Interview
Zeitzeugen Familie Kraatz
MemoriAHR
Eine Familie erinnert sich
Die Feuerwehrfrau Katharina Kraatz, Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Barweiler, kam bei einem Rettungseinsatz am Campinglatz Stahlhütte am Nachmittag des 14.07.2021 ums Leben. Ihr Vater Udo Kraatz, der mit ihr im Einsatz war, konnte dieses nicht verhindern.
Das Intwerview mit Frauke und Udo Kraatz zeigt auf, was dieses Ereignis für sie bedeutet…
Video
Stumme Zeugen
Live Performance EU Gedenktag für Klimaopfer 2024
Dennis Josef Meseg
Dauerregen im Sommer. Niemand freut sich darüber, aber bei den Menschen in den Gebieten der Jahrhundertflut vom Juli 2021 weckt der prasselnde Regen ganz andere, schreckliche Erinnerungen. Viele Menschen sind nach wie vor von den furchtbaren Ereignissen traumatisiert, denn wo Häuser peu à peu renoviert und Straßen wieder aufgebaut werden, bleibt dennoch der tiefsitzende emotionale Schmerz. Ganz besonders dann, wenn die Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 alles plötzlich für immer verändert hat weil geliebte Menschen in den Fluten ihr Leben verloren haben.
Deshalb hat das „Team Gedenken“ den nun mehr dritten traurigen Jahrestag der Katastrophe zum Anlass genommen, eine besondere Gedenkfeier für die Opfer und ihre Hinterbliebenen zu gestalten. Passend zum von der Europäischen Union neu eingeführten Gedenktag für Opfer von Klimakatastrophen weltweit lädt das Team am 15. Juli ab 18 Uhr an den offiziellen Gedenkort in Blankenheimerdorf ein. An der Kreuzung der Bundesstraßen 51 und 258 wurden vor zwei Jahren in Erinnerung an die 49 Flutopfer aus NRW 49 Bäume gepflanzt.
Klaus Jansen, Initiator der Website 140721.de, möchte den Ort an diesem Schicksalstag mit Leben füllen und lädt zur gemeinsamen Erinnerung an die Menschen, die in der Flutnacht so grausam und sinnlos ihr Leben verloren haben, ein. Gedenkkerzen werden dazu bereitgestellt.
Als besonderes Highlight hat der Aktionskünstler Dennis Josef Meseg eigens eine spezielle Adaption seiner „Stummen Zeugen“ für diesen Gedenktag entwickelt. Erstmalig eingesetzt wurde die Installation bei einer stillen Mahnwache vor dem rheinland-pfälzischen Landtag im Vorfeld einer weiteren Beweisaufnahme des Untersuchungsausschusses „Flutkatastrophe“ im Februar 2024. 135 weiß umwickelte Schaufensterpuppen standen dabei symbolisch für die Todesopfer der Flut, die nicht mehr selbst für sich und Gerechtigkeit sprechen konnten. Im April gingen die Figuren sogar auf Schifffahrt von Remagen nach Mainz, mit unzähligen Menschen, die vom Ufer aus ihre Solidarität bekundeten.
Für die Kunst-Aktion in Blankenheimerdorf möchte der Künstler seine Installation nun buchstäblich lebendig werden lassen: Unter jedem der 49 Gedenkbäume wird stellvertretend für jeden der in NRW verstorbenen Menschen ein Darsteller im weißen Ganzkörper-Anzug (Morph Suit) stehen. In dieser minimalistischen Umgebung ohne Ablenkung soll dann der Fokus ganz auf der Szenerie liegen, wenn sich die Darsteller in der zweistündigen Aktion sehr gemächlich bewegen und insgesamt bis zu fünf Mal ihre Position unter ihrem Baum verändern werden. Dennis Josef Meseg, der auch als Bildhauer Skulpturen schafft, möchte mit seiner Kunst die fatalen Auswirkungen der Flutnacht aussagekräftig darstellen: „Die Figuren bekommen eine anschauliche Menschlichkeit, denn der Betrachter gewinnt plötzlich einen ganz anderes Gefühl für die Masse an Menschen. 49 Flutopfer sind nicht mehr nur eine abstrakte Zahl, sondern jede Figur steht für ein wirkliches Opfer hier.“
Die künstlerische Visualisierung soll Raum geben für Emotionen und Reflektion der tragischen Geschehnisse, aber auch ein Denkanstoß sein für den Umgang mit dem globalen Klimawandel und wirkungsvollen Präventionsmaßnahmen, um künftig Katastrophen dieser Tragweite zu verhindern. Zudem sieht Meseg die Performance auch als Chance für die trauernden Angehörigen, Gehör zu finden für eine Optimierung der Location mit angemessener Infrastruktur: „An der Gedenkstätte möchte ich auch visualisieren, dass man den Hinterbliebenen einen würdevollen Ort zum Trauern bieten sollte.“
Die Initiative freut sich über jeden Besucher, der an diesem Abend den Flutopfern in Blankenheimerdorf gedenken möchte.
Montag, 15. Juli 2024, 18-20 Uhr Gedenkstätte Blankenheimerdorf
Text von Simone Conen-Dörholt
Video
Stumme Zeugen
Installation „Stumme Zeugen“ am Landtag in Mainz
Dennis Josef Meseg
Stumme Zeugen – 135 stumme Zeugen der Flutkatastrophe aus dem Ahrtal in Mainz am Landtag
Am 16. Februar 2024 fand im rheinland-pfälzischen Landtag in Mainz ab 09.00 Uhr eine weitere Beweisaufnahme des Untersuchungsausschusses „Flutkatastrophe“ zum Vorwurf erheblicher Mängel des Katastrophenschutzes während der Jahrhundertflut im Ahrtal statt.
Bereits eine Stunde zuvor, um 08.00 Uhr, hatten sich vor dem Landtag Überlebende aus dem Ahrtal zu einer stillen Mahnwache versammelt, begleitet vom Künstler Dennis Josef Meseg und seiner neuen Installation „Stumme Zeugen“.
Video
Rain Requiem
Jev Neve
Rain Requiem, written by Jef Neve (music) and David Van Reybrouck (texts), an 8 parts mourning composition for a broken planet. Dedicated to the victims of the heavy floods in Belgium in the summer of 2021.
Video
Commemorate climate victims-with climate action
Nic Balthazar_#climatejusticeforRosa#
The floods in Belgium, Germany and The Netherlands in the summer of 2021 took 220 lives. Two years later, July 15th was officially instated as the EU Day for the victims of the global climate crisis. Ben Van Bunderen Robberechts (16) lost his friend Rosa (15) in this tragedy, and urges politicians to not forget about climate victims and climate action.
The collective #climatejusticeforRosa projected the names of the 39 victims of the fatal floods on well-known buildings in Brussels on Friday evening. From the Palais de Justice, the Berlaymont building where the European Commission is based and on 16 Rue de la Loi, the Prime Minister’s office, in a continuous effort to call for more attention to the victims of climate change and stimulate climate action. Worldwide there are more than 5 millions climate victims every year.
Clip: Dir.&Camera: Nic Balthazar, Editing: Engel Doyen.
Music: RainRequiem Composed by JefNeve Lyrics by DavidVanReybrouck